Die Praxis des dreifachen-So-Seins ist die Synthese
dreier Praxisformen des japanischen Buddhismus.

Sie beginnt mit der Rezitation des Daimoku - Namu Myoho Renge Kyo,
wird fortgeführt im stillen Sitzen im Stile des Zazen
und endet in der Rezitation des Nembutsu - Namu Amida Bu.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Lauschen

Wenn ich eine Praxisanweisung geben würde, dann diese: Lausche! Lausche auf Namu myoho renge kyo, lausche auf die Stille, lausche auf Namu Amida Bu.
Sehr viel mehr is da nich zu sagen.


"Lauschen heißt einen unbewegten Geist wahren, deines wahren Seins innewerden. Deines wahren Seins innewerden heißt alles, was Laut ist, so wahrnehmen, wie es ist. Alles, was Laut ist, so wahrnehmen, wie es ist, heißt, daß du und das Universum eins werden. Du und das Universum werden eins: Alles Leiden ver­fliegt, und es stellt sich vollkommene Stille ein. Diese Stille ist Glückseligkeit. Wahrst du diesen Geist, so wird er klar, klar wie ein Spiegel. Wenn dein Geist klar ist, ist alles klar. Rot kommt: rot. Blau kommt: blau. Hund kommt: Wuff, wuff. Ein Hungriger kommt: Du gibst ihm zu essen. Einer, der müde ist, kommt: Du gibst ihm einen Schlafplatz. Das trägt den Namen Große Liebe, Große Barmherzigkeit, Großer Bodhisattva-Weg."
Dae Gak

Samstag, 11. Dezember 2010

Buddhanatur

Es gibt das Ungeborene, Ungewordene, Ungeschaffene, Ungestaltete. Gäbe es das Ungeborene, Ungewordene, Ungeschaffene, Ungestaltete nicht, bestünde keine Aussicht, dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu entrinnen. Da es aber dieses Ungeborene, Ungewordene, Ungeschaffene, Ungestaltete gibt, besteht die Aussicht, dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten zu entrinnen.

Buddha
(Udana 8,3 = Itivuttaka 43)


Mittwoch, 8. Dezember 2010

Absichtslos

Absichtslos laden die Blüten den Schmetterling ein;
Absichtslos besucht der Schmetterling die Blüten.
Die Blume öffnet sich, der Schmetterling kommt;
Der Schmetterling kommt, die Blüte öffnet sich.
Ich versteh andere nicht,
Die anderen verstehen mich nicht.
Nicht-verstehend folgen wir natürlich dem Weg.

Ryokan

 

Montag, 6. Dezember 2010

Anfang und Ende der formalen Praxis

Die Spuren des Erwachens lösen sich auf, und die aufgelösten Spuren des Erwachens führen endlos fort.
Dogen

Zu Anfang und Ende der Praxis legen wir die Hände im Gassho (Handflächen werden in Höhe des Herzens zusammengelegt) zusammen und verbeugen uns dreimal. Zum Abschluss rezitieren wir:
"Die Lebewesen sind zahllos, ich gelobe sie alle zu retten.
Zerstörender Irrtum ist unermesslich, ich gelobe ihn zu beenden.
Der Dharma ist grenzenlos, ich gelobe ihn zu verwirklichen.
Der Buddhaweg ist endlos, ich gelobe ihn zu vollenden."


Laß deine Praxis wie fliessendes Wasser sein.
Nichiren

Sonntag, 5. Dezember 2010

NAMU AMIDA BU

Von den zehntausend Dingen bezeugt werden heißt Körper und Geist von sich selbst und den anderen fallen lassen. 
Dogen

Namu Amida Bu (oft auch Namu Amida Butsu) ist die Hauptpraxis des Amida- und des Shin-Buddhismus. Namu symbolisiert auch hier mich, Amida Butsu ist der Buddha des grenzenlosen Lichtes bzw. des grenzenlosen Lebens, aber nicht als ein Wesen, das uns Befreiung bringt, sondern eher das Erwachen als mitfühlend, grenzenlos, unbegrenzt, untrennbar von allem. Da ist keine Trennung. Praxis ist nicht mein Tun, sondern Tun des Erwachens. Ich vertrau mich dem grenzenlosen, dem Leben und Licht, Raum und Zeit, dem Erwachen und dem, was über meine Vorstellung hinausgeht an.


Eine gute Zusammenfassung von Gedanken des Shin-Buddhismus findet ihr unter http://shinbuddhismus.wordpress.com/


Hier noch ein Video, das mir gut gefiel, wenn ich manche Dinge anders sagen würde:




Ein mal Rufen reicht nicht aus, tausend mal Rufen reicht nicht aus. Sagen wir Nembutsu einfach so, umsonst, dann empfangen wir im Überfluss.
Genza

Stilles Sitzen

Sich selbst vergessen heißt von den zehntausend Dingen bezeugt werden.
Dogen 

 
Stilles Sitzen meint, einfach zu sitzen und alles so sein zu lassen, wie es ist. Ich empfehle auf einem Kissen im Burmesischen Sitz (Bild 1) oder Knie-Fersensitz (Bild 2, geht auch gut mit einem Meditationsbänkchen) zu sitzen. Der Rücken sollte grade sein,aber natürlich. Die Augen leicht geöffnet. Die Hände liegen im Schoss, die Daumenspitzen berühren sich leicht.
Einfach nur sitzen.
Einfach so.
Jemand hat mal gesagt: Religion ist Stille. Alles andere sind schlechte Übersetzungen.




"Nichts ist so gut, wie das, was gut für nichts ist."
Kodo Sawaki

NAMU MYOHO RENGE KYO

Sich selbst folgen heisst sich selbst vergessen.
Dogen

Myoho Renge Kyo ist der Japanische Titel des Lotusutras, eines wichtigen Sutras des Mahayana-Buddhismus. In einigen Schulen sogar das wichtigste. Es heisst zu deutsch Sutra (Lehrrede) der Lotusblüte des wahren Dharma. Namu meint: Ich nehme Zuflucht, ich bin nicht getrennt, Einheit.
Für mich symbolisiert der Name des Lotussutra alle Lehren Buddhas, sowohl die, die man lehren kann, als auch das nur anzudeutende. Es verkörpert die Wirklichkeit und Ungetrenntheit des Geborenen, Vergänglichen und des Ungeborenen, Nirvana.
Diese Einheit ist im Namu Myoho Renge Kyo verwirklicht. Es ist also nicht mein Tun, sondern der Dharma drückt sich auch in mir aus, und ich bezeuge das.
Ein Durchdrungensein.


Hier ein traditioneller Gesang: